Täglich verzehren wir die unterschiedlichsten Lebensmittel. Aber wisst ihr eigentlich, wie sie in der Natur vorkommen? Woher kommt Vanille? Wie wächst eigentlich Quinoa? Wie sieht die „Erdnusspflanze“ aus?
Es gibt so viele Produkte in der Natur, die wir nur aus dem Supermarkt kennen. Mein Lieblingsbeispiel, bei dem ich bis heute nicht glauben kann, dass es wahr ist, ist die Milka Kuh. Kinder im Grundschulalter sollten eine Kuh ausmalen und es gab einige, die sich für die Farbe lila entschieden… so wie sie es eben aus der Werbung kannten. Die Naturentfremdung ist gerade in Großstädten ein Problem. Heute möchte ich aber eher auf die Exoten eingehen, die wir regelmäßig essen.
Wie wachsen unsere Lebensmittel in der Natur?
Häufig macht man sich ja nicht unbedingt Gedanken darüber, wo Früchte, Gemüse, Nüsse oder Samen eigentlich herkommen. Im Supermarkt liegen sie in der Frischabteilung oder verpackt neben anderen Snacks. Umso überraschter waren wir während unserer Recherche, wo die Lebensmittel in der Natur herkommen.
Vanille
Vanille gehört wohl dank seinem feinen, lieblichen Aroma zu den beliebtesten Gewürzen. Die Echte Vanille ist eine Orchideenpflanze, deren grüne Blüten Samenkapseln hervorbringen, aus denen wiederum Vanille hergestellt wird. In Supermärkten oder Feinkostgeschäften werden Bourbon-Vanille (von den Inseln Madagaskar und Reunion (hieß früher Bourbon)), die mexikanische Vanille und Vanille aus Tahiti begegnen.
Ananas
Die erste echte Ananas in meinem Leben habe ich während eines Urlaubs in der Dominikanischen Republik gesehen. Das ist mittlerweile über 20 Jahre her, aber es hat mich total begeistert, das Produkt in der Natur zu sehen. Die Frucht entspringt in der Mitte aus einer bodennahen Pflanze. Dass die große Frucht in die Höhe wachsen kann, gleicht beinahe einem Wunder. Ananas ist reich an Vitamin C und Bromelin, das entzündung- und gerinngungshemmend wirkt.
Erdnüsse
Erdnüsse gehören botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten, sind jedoch im Gegensatz zu vielen anderen Bohnen und Erbsen roh verzehrbar. Der wesentlichste Unterschied zu den „richtigen“ Nussarten ist der geringere Omega-3-Fettanteil. Dafür bringen sie Kalium und Magnesium mit. Erdnüsse wachsen nicht etwa an einem Strauch oder Baum, sie gedeihen unter der Erdoberfläche ähnlich wie Kartoffeln. Und so wundert es nicht, dass die vergleichsweise günstige „Nuss“ häufig Verwendung in vielen Knabberartikel und Süßigkeiten findet. Die meisten Erdnüsse kommen heutzutage aus USA, Argentinien, Sudan, Senegal und Brasilien.
Wassermelone
Die Wassermelone gehört zu meinen absoluten Favoriten! Aber lange Zeit wusste ich selbst nicht, dass sie botanisch gesehen zu den Kürbisgewächsen gehört – eigentlich also ein süßes Gemüse ist. Wassermelonen können in der Regel zwischen 4-25 kg Eigengewicht mitbringen. Die häufigste Frage ist jedoch, woran man eine reife Frucht erkennt. Wenn man weiß, wie die Pflanze wächst, ist es eigentlich ganz einfach. Wenn Wassermelonen einen großen gelben Fleck auf einer Seite haben, zeigt es, dass sie am Boden und in der Sonne reifen konnte. Fehlt der gelbe Fleck wurde sie zu früh geerntet und hat nicht das volle Aroma.
Kiwi
Was hattet ihr gedacht, wie die Kiwifrucht wächst? Ich hatte eher eine robuste Strauchart im Kopf, nicht aber ganze Kiwibäume. Die Kiwi gehört zu den Beerenfrüchten, weshalb der ursprüngliche Name auch chinesische Stachelfrucht lautet. Ein weitverbreiteter Irrtum ist zudem, dass die Kiwi aus Neuseeland stammt. Zwar wird sie dort häufig angebaut, eigentlich stammt sie aber aus ostasiatischen Ländern.
Rosenkohl
Obwohl Rosenkohl jetzt nicht das super exotische Gemüse ist (es stammt ursprünglich aus Belgien), so ist der Anbau gleichsam weitestgehend unbekannt. Die kleinen Kohlköpfe wachsen direkt am Stengel der Pflanze, was fast schon wie angeklebt aussieht. Rosenkohl hat besonders viele B-Vitamine und Vitamin C, sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen.
Avocado
Wohl dank eines geschickten Marketingfeldzugs ist die Avocado wahnsinnig beliebt geworden. Botanisch gesehen neigen die meisten Menschen dazu, sie als Gemüse einzuordnen, dabei ist eine einsamige Beerenfrucht des Avocadobaums. Die Frucht, die viele ungesättigte Fette und Kalium enthält, wird stets unreif geerntet. Selbst bei wildwachsenden Bäumen würde die Frucht unreif vom Baum fallen und am Boden nachreifen. Die Früchte können bis zu unglaublichen 2,5kg wiegen!
Cashewkerne
Wie niedlich ist das denn? Die kleinen knubbeligen Cashewnüsse hängen am Cashewapfel, der hierzulande kaum verbreitet ist. Grund dafür ist, dass der Cashewapfel sehr druckempfindlich ist und daher schlecht über weite Wege transportiert werden kann. Eine wesentliche Besonderheit bei Cashews ist die hohe Menge an Tryptophan. Diese essentielle Aminosäure wird vom Körper für die Produktion von Serotonin („Glückshormon“) gebraucht und kann zusammen mit Vitamin B6 sogar bei Depressionen helfen.
Quinoa
Die Quinoapflanze ist das Grundnahrungmittel in den Anden, da sie auch noch in 4200 Höhenmeter wächst. Mais beispielsweise gedeiht in dieser Höhe gar nicht mehr. Quinoa wurde gerade im Rahmen der Healthy Food Bewegung dank seines hohen Eiweißanteils immer beliebter. Allerdings hat der gestiegene Weltmarktpreis für die Bewohner vor Ort einen riesigen Nachteil, da Quinoa durch die starke weltweite Nachfrage für sie nicht mehr erschwinglich ist.
Datteln
Hach, die lieben Datteln gehören definitiv auch zu meinen Lieblingen. Lustigerweise habe ich sie erst vor etwa 1-2 Jahren das erste Mal im nichtgetrockneten Zustand gesehen und gegessen. Ich war überrascht wie lecker sie frisch schmecken. Dabei gilt um so mehr bräunlich-gelbe Druckstellen sie haben, desto süßer und reifer sind sie. Datteln sind reich an Kalium und ein perfektes, natürliches Süßungsmittel für Gebäck, Müslis und Smoothies.