Um es vorweg zu nehmen, dies ist kein Best Of London-Bericht! London und die Food-Szene ist viel zu groß und dynamisch, um ansatzweise in zwei Tagen einen Überblick über kulinarische Highlights der Stadt zu bekommen. Ja, wir haben definitiv gut gegessen, nichtsdestotrotz können ein paar wenige Restaurant-Besuche nur einem marginalen Eindruck vermitteln, welche kulinarische und inspirierende Landschaft die 8,5 Millionen Einwohner große Metropole an der Themse zu bieten hat.
London und die Systemgastronomie
Spätestens als ich ein Schild vor einem Restaurant entdeckt habe, das besagte, dass das Restaurant zu den besten „independent“ Restaurants der Stadt gehöre, war mir dann doch klar, dass mich mein Eindruck nicht getäuscht hat. Denn in London gibt es zahlreiche bis dato für mich unbekannte Ketten, die anders als gewohnt ein gutes und für London preisgünstiges Essen anbieten. Leon, Hummus Brothers, Wrapchic, Nandos, Benito’s Hat, Itsu, Satay und Wasabi und nicht zuletzt die mexikanische Restaurantkette „Wahaca“, die wir besucht haben, bietet eine gute für Systemgastromonie eigentlich untypisch frische und zum Teil gesunde Küche an.
Indisches Essen in London
Wenn ich an Essen in England denke, dann kann ich es eigentlich gar nicht vermeiden, nicht an Fish & Chips sowie Baked Beans zu denken. Als nächste Assoziation fällt mir aber auch schon indisches Essen. Inder, die eine der größten ethischen Gruppe in London bilden, haben definitiv in der englischen Metropole ihre kulinarischen Fußspuren hinterlassen.
Dishoom Restaurant: Auf der Suche nach einem indischen Restaurant ist uns immer wieder das „Dishoom“ aufgefallen und somit haben wir uns entschieden, dem anscheinend sehr bekanntem indischem Restaurant in London einen Besuch abzustatten. Und nein, wir sind nicht enttäuscht worden. Aufgrund der Reputation in einschlägigen Empfehlungsplattformen ist das Restaurant mehr als gut besucht.
Und wie war das Essen im Dishoom? Wirklich gut, frisch, aromatisch und nicht unbedingt so sehr wie in den meisten indischen Restaurants in Berlin an den europäischen Gaumen angepasst, was ich als sehr positiv wahrgenommen habe. Angebot, Auswahl und Service waren überzeugend, insbesondere auch das Preis-Leistung-Verhältnis. Und im Gegensatz zu vielen deutschen Gastronomen werden hier Lebensmittelallergien sehr ernst genommen und das Essen mit einer eigenen „Allergie“-Fahne gekennzeichnet.
Mexikaner in London
Wahaca Restaurant: Gefühlt nimmt die Anzahl an mexikanischen Restaurants und Imbissläden in Berlin kontinuierlich zu. Wirklich qualitativ gute Restaurants sind dann doch eher Mangelware. Würde es das Wahaca in Berlin geben, würde sicherlich häufiger die mexikanische Küche auf meinem „Restaurant-Speiseplan“ stehen. Denn die Kette aus London bietet zu einem sehr guten Preis-Leistung-Verhältnis frisch zubereitetes, leckeres mexikanisches Essen an. Bei der Zubereitung könnt ihr zuschauen, der Service ist schnell und das Essen sehr schmackhaft.
Trinken in London – Pubs & Co
Dass es in London weltweit die besten Bars gibt, ist kein Geheimnis. Mit der „American Bar“, dem „Dandelyan“ und der „Connaught Bar“ sind unter den Top 5 alleine 3 Bars aus London vertreten. Im Vergleich dazu ist mit Buck & Breck aus Berlin genau eine deutsche Bar (Platz 16) unter den weltweit besten 50 Bars gelistet.
Neben den Top-Bars und einem dementsprechenden Preisniveau gibt es natürlich zahlreiche Pubs und kleine gemütliche Bars. Ein paar Wenige (genauer gesagt 4) haben wir davon besucht.
Waxy O’Conner’s: Von den Getränken her durchschnittlich ist die größte irische Bar in London mit Live-Musik und ihren 6 Etagen nichtsdestotrotz einen Besuch wert. Das Essen war leider unterdurchschnittlich und wir empfehlen euch nicht mit hungrigem Magen die irische Bar zu betreten.
Old Red Cow: In der „City of London“ befindet sich der Pub in einer etwas ruhigeren Gegend in London. Auf zwei Etagen kann man ausgewählte Biersorten trinken. Old Red Cow hat uns sehr gut gefallen.
The Draft House Charlotte : Zahlreiche Bier bzw. Craft Beer Sorten sowie typisches Pub-Essen gibt es auch im Draft House Charlotte.
BrewDogs: Vielleicht hat der ein oder andere es schon mitbekommen, aber die schottische Craft Beer Brauerei „BrewDog“ hat nun tatsächlich 2017 die lang ersehnte deutsche Filiale in Berlin eröffnet.
Aber zurück nach London, denn es liegt natürlich nahe, dass die Craft Beer-Brauer aus Schottland mit zahlreichen Bars in England bzw. London vertreten sind. Und wie sooft sind es die Gäste bzw. die Anzahl, die für die nötige Atmosphäre in Bars und Kneipen sorgen. Und an Gästemangel können sich BrewDog in SOHO in London nicht beklagen. Wie auch in Berlin bin ich großer BrewDog Fan und mag die Atmosphäre sehr.
Fazit: London, wir werden wiederkommen und alle Top-Restaurants der Stadt testen ;-). Und dann werden wir definitiv einen Top10-Artikel über diese großartige Metropole schreiben!
Und an alle London-Foodies: Wir wissen, dass dies nur ein kleiner, nicht repräsentativer Ausschnitt der Gastroszene ist. Nichtsdestotrotz ist dies unsere 1,5-Tages-Wahrnehmung, informiert als London-Tourist über einschlägige Empfehlungsplattformen. Und was man über TripAdvisor als Gastronom in London erreichen kann, müssen wir an dieser Stelle sicherlich für euch nicht mehr erwähnen. Für alle, die es nicht wissen, sollten sich dieses Video anschauen.