Eine, der besten Food-Dokumentationen, die ich bislang gesehen habe, ist definitiv Food Inc. – selten werden Infos so eindrücklich vermittelt. Auch wenn die Doku sich um die USA dreht und der Film aus 2008 ist, so sind die Inhalte sehr Allgemeingültigkeit und lassen sich zumindest auf Deutschland ziemlich gut adaptieren.
Food Inc. – Die Machenschaften der Lebensmittelkonzerne
Wer sich ein bißchen mit Ernährung und Lebensmitteln auseinander setzt, wird die ein oder andere Verschönerung oder die gut verpackten Versprechungen auf den Packungen zu durchschauen wissen. Aber wenn man das Ganze dann in Bild und Ton so kompakt vorgeführt bekommt, hat das doch noch mal einen anderen Impact.
Federführend ist Michael Pollan, der sich intensiv und seit vielen Jahren mit dem Thema Ernährung auseinander setzt. Die Doku Food Inc., die meines Erachtens Pflicht im Schulunterricht werden sollte, beginnt mit einem Statement von Pollan:
„The way we eat has changed more in the last 50 years than in the previews 10.000!“
Und genau das ist auch schon die Wurzel des Problems. Convenience Produkte, Fast Food, Zucker und generell stark verarbeitete Lebensmitteln führen zu den ganzen Industrie-Krankheiten, allen voran Übergewicht, Diabetes Typ II und Bluthochdruck.
Aber die Doku dreht sich nicht nur um unsere veränderten Ernährungsgewohnheiten, sondern nimmt auch ein paar Konzerne unter die Lupe.
Beispielsweise wird die Vorgehensweise von Monsanto, einem Monsterkonzern, thematisiert. Monsanto (und ich hoffe, wir bekommen aufgrund dieser Zeilen keinen Ärger von den Herrschaften 😉 ) kontrollieren das Saatgut in den USA und zwingen die Bauern, die Monsanto-Samen brauchen, auch nur die Monsanto-Samen anzubauen. Diese enthalten nämlich bestimmte Gene, die sich Monsanto hat patentieren lassen. Der Konzern will den Saatgutmarkt mit seinem genmanipulierten Kram komplett beherrschen und setzt entsprechende Verträge auf.
Spannend sind auch die Verflechtungen zwischen Politik und Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, die dann artig die Lobbyarbeit übernehmen und Gesetze in die ein oder andere Richtung auf den Weg bringen. So haben ehemalige Monsanto-Mitarbeiter dafür gesorgt, dass genveränderte Lebensmittel keiner Deklaration bedürfen… das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen – oder besser nicht 😉
Ein weiteres Thema, dass man auch nicht oft genug zeigen kann, sind die verheerenden Tierhaltungen. Kühe, Schweine und Hühner, die auf engstem Raum hausen müssen, damit wir Menschen das Kilo Hack für 1,00 EUR im Sonderangebot kaufen können.
Allein, wenn ich diese Zeilen schreibe, wird mir schlecht! Ich werde wohl nie verstehen, wie man sich selbst so viel Schrott zuführen kann. Der Satz „Du bist, was du isst“ ist zwar, meines Erachtens, schon ziemlich überstrapaziert, jedoch ist es aber auch einfach die Wahrheit. Wenn ich mir dauernd Antibiotika aus Billig-Fleisch zuführe, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn mein Körper im Krankheitsfall nicht mehr auf Antibiotika reagiert.
Wir haben die Wahl – jedes Mal!!
Jeder sollte sich fragen, ob man sich von Groß- und Mega-Konzernen über Werbemaßnahmen „vorschreiben“ lassen möchte, was man isst und was nicht oder ob man nicht doch lieber selbst entscheidet und sich auf die Lebensmittel der Natur besinnt. Am Ende machen die Konzerne vor allem das, was ihnen Geld einbringt und dafür geben wir jedes Mal an der Supermarkt-Kasse unsere Stimme ab. Jedes eingescannte Produkt ist pro oder contra – wenn wir etwas nicht kaufen, wird es vom Markt genommen und andersherum.
Jeder, der sich für seine Ernährung interessiert, sollte sich die Doku Food Inc. mal in Ruhe anschauen. Was euch erwartet, seht ihr im Trailer: