Die Zeiten zu denen man primär Wein bzw. alkoholische Getränke zum Dinner angeboten bekommt, scheinen etwas zu wackeln. Gerade fand noch das Craft Beer Einzug als neue Begleitung zu Steak, Fisch, Gemüse oder auch zum Dessert und schon kommt wieder etwas Neues.
Die ersten gehobenen Restaurants gehen dazu über nicht-alkohlische Getränke-Spezialitäten anzubieten. Aber hierbei handelt es sich nicht um schnöden Apfel- oder Orangesaft. Vielmehr werden Tees aus Blättern, anderen getrockneten Pflanzenteilen der Natur oder aber auch Drinks auf Molkebasis angeboten. Der Kreativität scheint hier auch keine Grenzen gesetzt zu sein. Willkommen ist, was schmeckt und aromatisch passt.
Wird das Dinner ohne Alkohol zum Foodie-Trend?
Das wird sich zeigen, wie sehr sich dieser Trend durchsetzen kann. In den Metropolen oder Feinschmecker-Restaurants sicherlich eher als in mittleren und kleinen Städten. Dennoch finde ich die Bewegung sehr spannend, denn mir ging es schon ein paar Mal so, dass ich eigentlich kein Wein/ Alkohol zum Dinner trinken wollte. Schnöder Saft, Tee oder nur Wasser rief dann aber auch keine Begeisterungsstürme hervor. Ebenso wenig wie alkoholfreie Cocktails. Also blieb ich beim Wein und erlaubte mir die „Ausnahmen“. Als Ergänzung zur Weinbegleitung finde ich die Bewegung aber super spannend.
Wie werden die Drinks kreiert?
Im Prinzip gibt es zwei wesentliche Ansätze. Variante 1 bedient sich an den Gewürzen und Aromen, die eh auf dem Teller landen. In der gehobenen Gastronomie wird viel mit frischen Kräutern gearbeitet, die dann gleichzeitig mit weiteren Produkte aufgebrüht werden und so ein eigenes und leichtes Getränk ergeben. Oder aber es wird ein Getränk aus dem Gemüse-/ Fisch-/ oder Fleischsud hergestellt. Immer auf Basis dessen, was zum eigentlich Gericht gehört.
Wichtig ist, dass die Drinks selbst keinen ganz so hohen Sättigungsgrad haben, wie zum Beispiel die meisten Säfte. Sie sollen ja lediglich begleitend agieren und das eigentliche Gericht supporten.
Variante 2 stellen Drinks dar, die ich eher als konträr beschreiben würde. Bestes Beispiel sind deftige und fettige Gerichte, die nicht mit einem Kräuterschnapps dem Magen gefügig gemacht werden, sondern mit Kräutern oder ätherischen Ölen. Man könnte meinen, die alten Hausrezepturen von Oma und Opa werden wieder aus den Schubladen hervor geholt 😉 Vielleicht ist das auch gar nicht so weit entefernt. Wie dem auch sei… Alkoholfreie Drinks, die fette oder auch scharfe Gerichte ein Stück weit neutralisieren, ist die zweite Kategorie, die serviert wird.
Fazit
Die Idee und Bewegung der nicht-alkohlischen Gertänkebegleitung finde ich persönlich super spannend. Aber am Ende steckt da auch viel Zeit (und somit Geld) hinter, diese Drinks zu kreieren, weshalb es wohl vorerst nur in der gehobenen und Sterne Gastronomie zu finden sein wird.