Das erste Mal bin ich zufällig in einem Reformhaus auf die Jackfruit gestoßen. Auf der Suche nach neuen Produkten, viel mir eine Packung mit eingeschweißter Jackfruit und der passenden Würzmischung in die Hand. Meine Begeisterung dafür war eher solala. Später erzählte mir ein Kumpel von einem Burgerladen in Berlin, der Jackfruit für seine veganen Burger als Fleischersatz nutzt. Dann muss die Jackfruit ja doch besser sein als mein erster Kontakt mit ihr?
Die Jackfruit – Ein wahres Multitalent
Die Jackfruit ist eigentlich ein eher hässliches Gewächs. Sie ist groß, stachelig, grün von außen und gewinnt in der Obstabteilung in Sachen Ästhetik sicherlich nicht den ersten Platz. Aber da ja gerade bei Lebensmittel oftmals die inneren Werte überzeugen, katapultiert sie sich damit sofort in die erste Liga. Die Jackfruit ist ein wahres Multitalent und lässt sich unfassbar vielfältig einsetzen.
Wie kann die Jackfruit gegessen werden?
Zunächst einmal natürlich frisch. Die Jackfruit besitzt ihr Fruchtfleisch gut geschützt durch die harte Schale im Inneren. Das gelbe Fruchtfleisch erinnert mich von der Konsistenz her an das der Litschi. Wobei die Jackfruit doch etwas fester und strukturierter ist. Der Geschmack der Jackfruit ist sehr fein und leicht süßlich.
Dank der hohen Ausbildung von Fruchtfleischfasern und der geringen Süße, kommen wir auch schon gleich zum Haupteinsatz. Die Jackfruit erlebt ihren Hype in westlichen Industrienationen momentan vor allem als veganes Fleischersatzprodukt. Die Fasern erlauben im unreifen Zustand eine Verwandlung in Richtung Pulled Pork. Es bedarf nur der richtigen Gewürzmischung und schon ist es von der tierischen Variante kaum mehr zu unterscheiden.
Getrocknet eignet sich die Jackfruit super als Snack und als Topping fürs morgendliche Müsli oder Acai-Bowls.
Eine kleine Warenkunde zur Jackfruit
Die Jackfruit gehört zu den ältesten Obstbaumpflanzen der Welt. Hauptsächlich angebaut wird sie in Ländern wie Indonesien, Thailand, Indien, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka. Dort wachsen die Früchte wie Sand am Meer, weshalb es ein Überangebot gibt. Die Jackfruits liegen am Boden, verfaulen oder werden von ärmeren Leuten verspeist. Kaum zu glauben, betrachtet man sich die Preise hier in Deutschland für die Produkte.
Die Früchte können bis zu 1 Meter lang werden und stolze 10-15 kg auf die Waage bringen. Die meisten Früchte sind aber im Schnitt eher 30-40 cm. Was die Vitamine und Mineralstoffe betrifft, glänzt die Frucht durch ihren hohen Anteil an B-Vitaminen, sowie an Kalium, Kalzium und Phosphor. Was den Brennwert angeht, so finden sich unterschiedliche Angabe, die von 72-95 kcal auf 100 g reichen.
In Bangkok beispielsweise begegnet euch die Frucht getrocknet oder frisch an beinahe jeder Straßenecke. Überall gibt es dieses köstliche Lebensmittel, nur verarbeitet in Speisen ist sie uns dort nicht begegnet. Aber da Bangkok riesig ist, möchte ich meine Hand nicht dafür ins Feuer halten, dass sie vor Ort gar nicht in herzhaften Speisen verarbeitet wird.
Jackfruit vs. Durian-Frucht
Häufig werden Jackfruit und Durian-Frucht miteinander verwechselt, was jedoch hauptsächlich am sehr ähnlichen Äußeren liegt. Beide haben die große panzerartige Schale und gelbliches Fruchtfleisch. Beim genauen betrachten sieht man jedoch recht gut den Unterschied des Fruchtfleisches. Zudem kommt, dass die Durian-Frucht auch als Stinkfrucht betitelt wird. Der Geschmack ist sehr eigen, aber eher süß. Je nach Sorte kann der Geruch jedoch für einige Menschen als stark ekelig empfunden werden. Ich würde es mal mit Koriander vergleichen: während die einen das Kraut lieben, dreht sich den anderen wegen dem seifenartigen Note der Magen um. Same same bei der Durian-Frucht. Aber so oder so, hat die Durian-Frucht nichts mit der Jackfruit gemein.
Fazit zur Jackfruit
Durch die Neuentdeckung der Jackfruit als veganes Fleischersatzprodukt, wird der Hype und die Angebotsvielfalt in der kommende Zeit noch weiter steigen. Die ersten Firmen wie Jacky.F und Upton’s Naturals haben bereits einige Produkte für Zuhause auf den Markt gebracht. Ob herzhaft angemacht oder süß und getrocknet – ich bin ein echter Fan dieser „ugly Frucht“ geworden!