Diese Woche gab es mal wieder den ein oder anderen Artikel zum Thema Ernährung, den ich nicht unkommentiert lassen möchte. Immer wieder stolpere ich innerhalb der täglichen Informationsflut auf Schlagzeilen/ Artikel/ Beiträge/ Kommentare, die mich zwar auch erfreuen, oftmals aber nur den Kopf schütteln lassen und verärgern (in Richtung: Kopf-Tisch oder auch Kopf-Wand). Da ich das nicht unkommentiert lassen möchte, es aber auch keinen ganzen Artikel dazu bedarf, gibt es ab sofort eine kleine Kolumne mit unserem ganz persönlichen Wochenrückblick!
Wie auf Blogs so üblich, schildere ich auch hier ausschließlich meine Meinung. Ich werde meinem Ärger Luft machen, mich auskotzen, aber genauso auch Dinge in den Himmel loben, wenn sie mir richtig gut gefallen. Meinungen und Kommentare sind natürlich herzlichst willkommen.
Falls euch auch kuriose oder zu thematisierende Food News über den Weg laufen, schreibt uns einfach eine Mail oder kommentiert den Artikel. Wenn die News mich genauso „unterhält“, nehme ich sie gerne im nächsten Wochenrückblick auf.
[😤 & 😁] Die leeren Regale im EDEKA in der Hafencity/ Hamburg
Wer vergangene Woche im Edeka in der Hafencity in Hamburg einkaufen wollte, erlebte eine böse Überraschung. Die Regale waren fast alle leer. Es handelte sich hierbei nicht um eine Hommage an die DDR, sondern um ein Zeichen gegen Rassismus und für mehr Toleranz. Alle Produkte, die nicht aus Deutschland stammen, wurden aus dem Supermarkt entfernt. Dafür entgegneten den geneigten Einkäufern Schilder mit Hinweisen wie „Wir wären ärmer ohne Vielfalt“ oder „Unsere Auswahl kennt heute Grenzen“.
An sich eine wirklich gute Sache, ist rassistisches Gedankengut doch immer noch in viel zu vielen Köpfen verankert. Die Aktion ist aussagekräftig und natürlich auch PR-trächtig für Edeka. Ich will die Aktion gar nicht kaputt reden und eine Anti-Alles-Haltung einnehmen, nur ein eins, zwei Denkanstöße auf den Weg geben.
Zum Einen frage ich mich, warum die Aktion im gut situierten Stadtteil Hafencity umgesetzt wurde. Werden dort die Menschen adressiert, die eine ausländerfeindliche Gesinnung in sich tragen? Wahrscheinlich nicht bzw. eher weniger. Häufig korreliert Rassismus mit sozialen Brennpunkten. Um ein Umdenken zu erzielen, wäre die Aktion in anderen Stadtteilen wahrscheinlich zielführender… Allerdings sollten die leeren Regale wohl gleichzeitig dem Setting eines Werbvideodrehs dienen und dafür braucht man natürlich ein eher schönes, modernes Edeka. Was bislang seltsam bleibt ist, dass Edeka sich nicht tiefergehend zu der Aktion äußert.
Was ich zum Anderen sehr erschreckend finde ist, wie unfassbar wenig Produkte noch aus Deutschland stammen. Fotos zeigen den Supermarkt annähernd leer und so gibt mir die Aktion nicht nur im Hinblick auf Rassismus zu denken, sondern vor allem auch über die Herkunft unsere Produkte! Klar, das Thema ‚Transportwege & der CO2-Fußabdruck‘ sind kein neuer Schuh, aber so plakativ wird es uns allen auch eher selten vor Augen gehalten. Viele Produkte können aus Deutschland bezogen und müssen nicht aus dem Ausland eingekauft werden. Daher: Support Your Local Dealer! ♡
[😤] Mensch ernährt sich ein Jahr lang nur von Pizza
Was für eine Schlagzeile. Bravo! In Zeiten des Sommerlochs (wobei das Wetter eher ein Herbstloch vermuten ließ), scheinen sich Medien mal wieder auf den noch so winzigen Strohhalm zu stürzen… oder der Wahlkampf scheint einfach noch nicht genug her zugeben.
Was mich nur so sehr daran nervt, ist die Message, die solche „News“ an die breite Bevölkerung vermittelt. Die Einen lesen nur die Headline, die nächsten nur einen Teil des Artikels. Mitgenommen wird dann „Pizza – 1 Jahr – 3 Kilo weniger – ergo voll gesund“!
Dass der Typ seine Ausdauer verbessern konnte, spricht dafür, dass er offensichtlich Sport treibt. Schaut man sich die Bilder mit freiem Oberkörper des Mannes an, so liegt die Wahrscheinlichkeit ebenso sehr nahe, dass der Herr hin und wieder Sport ausübt. Dieser Fakt wird nur leider in den meisten Artikel nicht erwähnt. Ebenso fraglich, was der junge Herr sich sonst so einverleibt hat, neben seiner täglichen Pizza.
Klar, jeder mit einem gesunden Menschenverstand weiß, dass es nicht das Beste ist, sich Tag ein, Tag aus von Pizza zu ernähren. Die Sache ist nur, dass viele Menschen, das nicht hinterfragen. Genauso wenig wie sie Billig-Fleisch, Milch-Dumpingpreise & Co. hinterfragen. Mir geht solch Kram einfach mega auf den Sack! Kein Wunder, dass Menschen immer häufiger massiv fettleibig sind und an Herz-Kreislauf-Krankheiten leiden. Und sowas wird dann von einer BILD und anderen reichweitenstarken Medien durchs soziale Netz getrieben. Man, man, man…
[😁] Gastro Gründerpreis lässt Frauen nicht außen vor
Nach dem #rollingpingate gibt es endlich auch mal wieder eine positive Meldung was ‚Fauen und Gastronomie‘ angeht. Der Gastro-Gründerpreis steht vor der Tür und ihr könnt noch bis zum 28. August, 23:59 Uhr auf der Facebookseite für euren Liebling abstimmen. Im Gegensatz zum Rolling Pin Magazin wird auch dem weiblichen Geschlecht ein Gesicht und eine Stimme gegeben. Mit Sophia Hoffmann, Cynthia Barcomi und Eva-Miriam Gerstner sitzen immerhin drei Ladies in der Jury. Das ist doch schon mal ein Anfang! Wir wünschen uns zukünftig bitte mehr davon!
Der Gastro Gründerpreise prämiert übrigens seit 2014 die innovatisten gastronomischen Gründerideen aus Deutschland, Österreich & Schweiz. Das Social Media Voting auf Facebook bestimmt dabei, welche Gründer/innen sich bei der Jurysitzung eine Zusatzstimme sichern kann.